Physik und Schach zu Silvester?

Warum nicht? Beide haben Modelle im Repertoire, um das Leben rings um uns herum zu beschreiben. Die Physiker versuchen die Welt zu verstehen und zu erklären und das Schach bildet auf seine Weise die Lebenswirklichkeit ab.

Physiker machten es möglich, dass heute Raketen ins Weltall fliegen, ebenso erforschen sie den Mikrokosmos und die Merkwürdigkeiten des Alltags. Zu Silvester ist es normal, eine Flasche Sekt zu öffnen. Gewöhnlich denkt keiner darüber nach, welcher physikalischer Vorgang dahinter steckt. Zu Hause wird man vermeiden, dass der Sekt wie eine Fontäne aus der Flasche geschossen kommt, während diverse Sportarten dies für Rituale verwenden. Man will lieber den edlen Tropfen genießen als sinnlos vergießen. Und so mancher wird fragen – was hat das mit Schach zu tun? Ganz einfach, Schachspieler öffnen ihre Sektflasche anders. Es gilt: „Was für den einen Hochgenuss ist, beschert den anderen Verdruss“.

Matt in 2 Zügen

Wer die ganze Geschichte erfahren will, schaut auf die Website des VSC Plauen – Link

1 Gedanke zu „Physik und Schach zu Silvester?“

  1. PHYSIK UND SCHACH

    Verschränkt mit Astronomie
    und ein bisschen Poesie.

    Das Feld, Objekt in Raum und Zeit;
    von Feld zu Feld beim Schach nicht weit.
    Rotverschiebung ist kein Schachzug,
    dunkle Materie hat nichts mit
    schwarzen Steinen zu tun und diese
    nichts mit dem Schwarzen Loch.

    Grünsteinvariante und Gambit
    sind keine Versionen des Orbit.
    Die Parallaxensekunde
    ist kein Maß der Blitzschachrunde.
    Schach spielt man in Raum und Zeit,
    doch nicht mit Lichtgeschwindigkeit.

    DUNKLES UNIVERSUM

    Am Anfang war der Urknall,
    um uns herum der Nachhall.
    Das Weltall in Expansion
    Milliarden Jahre nun schon.

    Es sind dabei die Galaxien
    einander rasant zu entflieh’n.
    Da ist keine Wende in Sicht, irgendwann geht aus das Licht.

    Dunkle Materie ist rätselhaft,
    dunkle Energie nicht minder.
    Das Wissen ist noch lückenhaft,
    man kommt nicht recht dahinter.

    Es braucht wohl wieder ein Genie,
    gar eine neue Theorie.
    Den Kosmos ganz zu versteh’n,
    wird noch etwas Zeit vergeh’n.

    Da ist beim Schach klarer das Feld,
    Schwarz und Weiß setzt die ganze Welt.
    Wer dabei die Würfel vermisst,
    dem fehlt etwas, das ist gewiss.
    Für Physik und Schach braucht’s Akkuratesse,
    einen wachen Geist und etwas Finesse.

    SCHACHMATT

    Könige liebten dieses Spiel,
    Schach dem König des Spieles Ziel.
    Mit Konzentration und Fantasie
    verfolgt man Taktik und Strategie.
    Grünsteinvariante und Gambit
    vorgetragen mit Witz und Esprit.

    Läuferattacken und Rösselsprung
    bringen die Partie richtig in Schwung.
    Die Türme zeigen ihre Schlagkraft,
    schon kleinste Fehler werden bestraft.
    Es wird rochiert, man schlägt en passant,
    opfert Bauern und Dame elegant.

    Sind die Truppen auch arg dezimiert,
    der König wird mutig attackiert;
    dabei in die Enge getrieben,
    bis ihm kein Ausweg ist geblieben.
    Man hat gekämpft und alles gewagt,
    nun wird freudig Schachmatt angesagt.

    Das Spiel ist aus!
    Doch weil wir die Physik so lieben,
    steh’n hier noch paar Verse geschrieben.
    Newtons Gesetze sind phänomenal,
    Einstein modernisierte sie genial.

    EINSTEIN RELATIV LYRISCH

    Zeit ist relativ,
    man hat sie leider nie.
    Einstein forschte intensiv,
    offenbarte sein Genie:
    Konstant bewegt sich das Licht,
    schneller geht es nunmal nicht.
    Ein weiteres Resultat: E = m c ²
    Er brachte die Raumzeit ins Spiel,
    eine Feldgleichung war das Ziel.
    Masse krümmt umgebenden Raum –
    Revolutionäres war gedacht,
    Wissenschaft vorangebracht.

    DAS SCHWARZE LOCH

    Ein kosmisches Schwergewicht,
    zu keiner Diät bereit.
    Sternenstaub das Hauptgericht,
    verschmäht wird keine Mahlzeit.
    Die Materie superdicht,
    stark verbogen die Raumzeit.
    Dem Monster entkommt kein Licht,
    Gefängnis für die Ewigkeit.
    Der Ereignishorizont ist Grenze,
    dahinter ist einfach Sense.

    Von Einstein vorausgesagt,
    Wellen gesucht und gefunden.

    GRAVITATIONSWELLEN

    Schwarze Löcher auf ihrer Tour
    suchen Zusammenstöße nur.
    Auch Neutronensterne frech,
    veranstalten manch Super-Crash.

    Die gewaltige Kollision
    bringt das Weltall zur Vibration,
    in die Raumzeit ein paar Dellen,
    dazu Gravitationswellen.

    Diese gehen auf die Reise,
    zieh’n im Kosmos ihre Kreise.
    So erfährt auch unser Planet,
    was da draußen vor sich geht.

    MAX PLANCK UND DIE QUANTEN

    in aller Munde, doch kaum verstanden.
    Mit Fotoeffekt und Wirkungsquantum
    schlägt man sich an jeder Schule herum.

    Welle oder Teilchen?
    Wir wollen nicht feilschen.
    Betrachten wir’s einfach dual,
    der Materie ist’s ganz egal.

    TEILCHENPHYSIK

    Ewig bleibt steh’n keine Mauer,
    nichts im Weltall ist von Dauer.
    So zerfällt nach einem Weilchen
    auch noch das kleinste Teilchen.

    Nukleonen winzig klein,
    der größte Galaxienverein;
    was am Himmel sehen wir,
    der Mensch und alles Getier –
    So schön auch der Bibelbericht,
    einen Gott brauchte es wohl nicht.

    DIE WELT DER STERNE

    Deklination und Rektaszension
    bestimmen die Sternposition.
    Die Parallaxe indessen
    hilft uns beim Entfernung messen.

    Mehr Erkenntnisse bringt uns dann
    das Hertzsprung-Russel Diagramm.
    Der Sterne Aufbau und Wesen
    an der Stellung abzulesen.

    Wir sehen Sterne blau und rot,
    neugeboren, auch kurz vorm Tod;
    oder uns’rer Sonne ähnlich,
    mittelalt und leuchtend gelblich.

    Da gibt es Riesen und Zwerge
    verschiedenster Leuchtstärke;
    Solisten und Mehrfachsterne,
    recht nah und in weiter Ferne.

    All dieser Sonnen Profession
    ist im Innern die Kernfusion.
    Eruption und Protuberanz
    sind nur oberflächlicher Tanz.

    Sternenheimat sind Galaxien,
    die mit ihnen durchs Weltall zieh’n.
    Meist von Planeten umgeben,
    gibt’s ohne Sterne kein Leben.

    Die Sterne sind bis zum Ende
    Geburtsort der Elemente.
    Nach dem Eisen ist damit Schluss,
    von den Sternen ein letzter Gruß.

    Für Elemente superschwer
    muss eine Supernova her.
    Der Mensch, ein Kind der Sterne,
    betrachtet’s aus der Ferne.

    WELTALL – ERDE – MENSCH

    Am Anfang war der Urknall,
    um uns herum der Nachhall.

    Eine Singularität macht Karriere,
    die Materie in einem Punkt vereint.
    Ein großer Knall beendet die Leere,
    das Duo Raum und Zeit erscheint.

    Der Materie Vielfalt fächert sich auf,
    es bilden sich die Elemente.
    Sterne und Planeten entsteh’n zuhauf,
    alles in Ausdehnung ohne Ende.

    Uns’re Galaxie ist eine von Milliarden,
    ein Spiralsystem, keine Besonderheit.
    Die Erde hatte die besten Karten,
    hier fand das Leben Geborgenheit.

    Aus toter Materie ging es hervor,
    strebte hin zu höchster Komplexität.
    Die Evolution wirkt als ein Motor,
    der einfach niemals ins Stocken gerät.

    Zahllose Arten entsteh’n und vergeh’n,
    bevor der Mensch betritt die Szenerie.
    Auch ihn wird man nicht ewig hier seh’n,
    das ist die kosmische Dramaturgie.

    Schach fasziniert die ganze Welt,
    wie auch der Blick zum Himmelszelt.

    ASTRO-FREUNDE

    Sie blicken zu Mond und Sternen,
    sind den Planete auf der Spur;
    reisen zu des Weltalls Fernen,
    wenn auch mit Teleskopen nur.

    Unterwegs in finsterer Nacht,
    im Banne der himmlischen Pracht.
    Licht aus, Sterne an, klare Sicht;
    viel mehr brauchen sie dazu nicht.

    SUPERMOND

    Der Mond über Haus und Wiese
    zeigt sich heut‘ als wahrer Riese.
    Als ob er uns in der Krise
    hier unten nicht allein ließe.

    Der Erde treuer Begleiter
    stimmt uns mal traurig, mal heiter;
    berührt das menschliche Gemüt,
    gebannt man ihm ins Antlitz sieht.

    Verliebte mögen den Mondschein,
    sind mit sich und dem Mond allein.
    Mondsüchtige treibt er aufs Dach,
    auch Tiere bleiben länger wach.

    Der Mond besitzt enorme Kraft,
    womit er die Gezeiten schafft.
    Doch er zieht sich langsam zurück,
    entfernt sich leider Stück um Stück.

    Ohne Mond kämen wir in Not,
    er hält die Erdachse im Lot.
    Höchste Zeit, dass ein Astronaut
    mal wieder nach Frau Luna schaut.

    MONDFINSTERNIS

    Großes Schauspiel am Himmelszelt,
    auf den roten Mond blickt die Welt.
    Frau Luna schaut sehr finster drein,
    im Erdschatten so ganz allein.

    Nun abgeschirmt vom Sonnenlicht,
    verdüstert sich das Mondgesicht.
    Das ist nicht allzu oft der Fall,
    zu sehen auch nicht überall.

    Nur bei Vollmond zu verfolgen,
    wenn denn mitspielen die Wolken
    Der Eklipse Faszination
    erlagen Menschen immer schon.

    Es bringt die Himmelsmechanik
    uns das Mondlicht bald zurück.
    Der Erde treuer Begleiter
    kann blicken wieder heiter.

    SONNENFINSTERNIS

    Sonne und Mond, diese beiden
    sind uns lieb zu allen Zeiten.
    Der Sonnenschein ist ein Segen,
    so kann sich das Leben regen.
    Ohne Mond kämen wir in Not,
    er hält die Erdachse im Lot.

    Zentralgestirn und Erdtrabant
    zeigen sich heute im Verband.
    Das Rendezvous am Firmament
    ein nicht alltägliches Event.
    Nur bei Neumond zu verfolgen,
    wenn denn mitspielen die Wolken.

    Astronomie live dargebracht
    hier ganz ohne finstere Nacht.
    Luna verdeckt das Sonnenlicht,
    total gelingen wrd dies nicht.
    Es wirkt die Himmelsmechanik,
    richten wir nach oben den Blick.

    Denkt an den Augenschutz, Leute,
    sonst ist rasch dahin die Freude.
    Solch Ereignis nochmal zu seh’n,
    werden wieder Jahre vergeh’n.

    DER ROTE PLANET

    Wenn man so auf Mars schaut,
    rostrot schimmert seine Haut.
    Der äußere Nachbar der Erde
    ist ein ziemlich kalter Gefährte.
    Halb so groß, von ähnlicher Gestalt,
    der Mensch will ihn besuchen bald.

    Der Planet ist mal nah, mal fern,
    zieht exzentrisch um uns’ren Stern.
    Dünn ist seine Atmosphäre,
    früher gab’s wohl sogar Meere.
    Vieles wird man noch ergründen,
    vielleicht Lebensspuren finden.

    MERKUR

    Der Merkur auf der Innenbahn,
    sprintet mit unheimlichen Zahn um die Sonne , Stunde um Stunde,
    achtundachtzig Tage die Runde.

    Am Morgen blicken wir auf ihn,
    auch abends sehen wir ihn zieh’n.
    Er ist der Kleinste der Planeten,
    nahes Ziel für uns’re Raketen.

    Brütend heiß sind dort die Tage,
    die Nächte dafür grimmig kalt.
    Lebensfeindlich, keine Frage,
    wir würden da nicht allzu alt.

    DIE KOMETEN

    Des Sonnensystems Wiege entsprungen,
    uralte kosmische Vagabunden,
    himmlische Objekte aus Eis und Staub,
    die unser Zentralgestirn umrunden.

    Oortsche Wolke, Kuipergürtel ade!
    Weit draußen beginnt ihre Reise.
    Äußere Planetenbahnen passiert,
    halten sie Einzug in uns’re Kreise.

    Die bied’re Gestalt der kalten Gesellen
    belebt die Sonne mit Schweifespracht.
    Seit jeher von den Menschen bewundert,
    verzaubert das Himmelsspiel die Nacht.

    Sie galten als Sendboten des Schicksals,
    Glück verheißend oder Unheil im Sog.
    Das leuchtende Zeichen am Firmament
    zu manch fataler Entscheidung bewog.

    Sie haben viel Schaden angerichtet,
    es wurden ganze Arten vernichtet.
    Sie brachten wohl einst Wasser hierher,
    vielleicht auch Lebenskeime und mehr.

    LEBEN IM WELTALL

    Sind wir im Universum allein,
    ist weit draußen nur totes Gestein?
    Zahllose Sterne am Himmel steh’n,
    zahllose Planeten daneben.
    Sollte man nirgendwo Leben seh’n,
    zu höchster Komplexität streben?
    Von Mikroben könnte es wimmeln
    unter herrlichen Exo-Himmeln.

    Sterne entstehen und vergehen,
    das ist im All Normalgeschehen.
    Wir alle kommen von den Sternen,
    wo die Elemente geboren.
    Kein Atom in des Kosmos Fernen
    geht im großen Zyklus verloren.
    So werden in allen Galaxien
    Lebenskeime ihre Kreise zieh’n.

    SIGMUND JÄHN

    Ein deutscher Weltraumpionier

    Von Morgenröthe-Rautenkranz ins All,
    aus dem Erzgebirge um den Erdball.
    Der erste Deutsche im Weltraum
    erfüllt sich einen Jugendtraum.

    Begeistert geht er an die Mission,
    erntet langer harter Arbeit Lohn.
    Das Land feiert die mutige Tat,
    als Gewinner wähnte sich der Staat.

    Die Partei sonnt sich in seinem Glanze,
    ihm war doch eher peinlich das Ganze.
    Der Fliegerkosmonaut musste reisen,
    Republik und Sozialismus preisen.

    Er hatte allen Grund stolz zu sein,
    sein Name geht in die Annalen ein.
    Er hat Raumfahrtgeschichte geschrieben,
    doch er schwebte nicht auf Wolke sieben;
    sein Herz ist im Vogtland geblieben.

    Die Gegend um Greiz und Plauen,
    mit seinen Wäldern und Auen,
    herrlichen Seen und Bergeshöh’n;
    das Land ist einfach wunderschön.

    Rainer Kirmse , Altenburg

    Herzliche Grüße aus der Skatstadt

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