Nachdenkliches von der Statistik des DSB

Neben allen Lobeshymnen zum bevorstehenden Jahreswechsel, nun auch etwas NACHDENKLICHES. Nach dem II. Weltkrieg gab es im Vogtland noch 33 Schachvereine.Einige lösten sich auf, andere fusionierten, ohne die eigentlichen Probleme anzupacken und lösten sich ein paar Jahre später auch auf. Meist sind die Vereine nicht am Geld gescheitert oder an der fehlenden Spielstärke ihrer Spieler, sondern weil ihnen ein funktionierender Vorstand fehlte. Überalterung, kaum Engagement der Mitglieder,zu wenig Leute auf den ALLE Arbeit lastete kamen dazu. Das Ergebnis war zwangsläufig, die Nachwuchsarbeit kam schleichend  zum erliegen. Als zweites stand die Überalterung der Mitglieder vor der Tür, der Mitgliederschwund und der Niedergang des Vereins war nicht mehr aufzuhalten+Auflösung des Vereins (zB. Oelsnitz als bisher letzte Auflösung im Drama). Die „Reste“ des aufgelösten Vereins sicherten das WEITERBESTEHEN weiterer Kandidaten um ein paar Jahre. Wieder brauchten manche Vereine keine Nachwuchsarbeit betreiben, denn man hatte ja wieder jemand aus der Konkursmasse hinzu bekommen und das leidige/lästige Problem war wieder etwas in die Ferne gerückt!
Betrachten wir die Schachlandkarte unseres  vogtländischen Schachkreis, so ergibt sich eine “ schwarze und eine rote Liste“ mit vielen Schattierungen.
1. funktionierende Vereine:
SK König Plauen = 90 Mitglieder ( ca. 40 Kinder )
VSC Plauen = 46 Mitglieder ( ca. 22 Kinder )
SC Reichenbach = 32 Mitglieder ( ca. 15 Kinder )

SV Markneukirchen= 28 ( ca. 6 Kinder )
SG Waldkirchen = 28 Mitglieder ( ca. 8 Kinder)
( die unzähligen Schach AG Kinder finden hier keine Berücksichtigung – nur angemeldete Mitglieder )
2. bedenkliche Lage:
SV Treuen = 23 Mitglieder ( keine Nachwuchsspieler)
Auch gibt es kein Schülerteam usw. Durch den Zugang des Altmeisters A.Csulits + P.Dietzsch (vorm. Waldkirchen) hat sich Treuen etwas Luft verschafft und könnte im Zuge dieser „Vergünstigung“ die Nachwuchsarbeit forcieren, um das Problem schnell  zu lösen. Ulrich Rehm betreut ja eigentlich einige Schularbeitsgemeinschaften, da müssten ja die Talente nur so herausquellen !!!
3. kritischer Zustand (rote Liste)
SV Bösenbrunn = 10 Mitglieder -Nachwuchs null – kaum Hoffnung
SV Klingenthal  = 16 Mitglieder – Nachwuchs null – kaum Hoffnung
VFB Adorf           = 11 Mitglieder – Nachwuchs fast null, aber es gibt hoffnungsvolle Anzeichen,  Adorf hat drei Nachwuchsspieler, welche  jetzt öfters auftauchen !!

Wir hatten, um den kleinen Vereinen zu helfen,  einen U 13 Cup ins Leben gerufen (um die weiten Fahrten nach Chemnitz/Dresden usw. unnötig zu machen). Dieser wurde sehr gut angenommen, dennoch die vom aussterben bedrohten Vereine nutzten ihn sehr wenig oder überhaupt nicht, ebenfalls die Grundschulmeisterschaft + Vogtlandspiele !
Also, es sieht sehr durchwachsen aus und für die Rote Liste wird es zunehmend schwieriger die Teams voll zu bekommen-keine Entwarnung !
Dies ist natürlich sehr schade, denn darunter leidet auch die II. Bezirksklasse, die ja eigentlich ausschließlich mit vogtl. Teams besetzt ist oder sein sollte ( dadurch wäre die sonntägliche Schachfahrt max. 30 km). Momentan sind nur sechs Teams in der II. Bez. Klasse = fünf vogtl. u. ein Zwickauer Team.
Vielleicht geschieht 2013 ein Wunder und Ansätze zur Rettung sind in den betroffenen Vereinen zu sehen.
Der nächste U 13  Cup ist in Adorf/Schützenhaus / Sonnabend, den 26.Januar 2013

(Peter Luban)

2 Gedanken zu „Nachdenkliches von der Statistik des DSB“

  1. Peter, ich gebe Dir und Deinen in Worte gefassten Gedanken uneingeschränkt Recht. Du hast die wirklichen Probleme unserer Vereinslandschaft auf deutliche Weise auf den Punkt gebracht.
    Schach scheint sich klammheimlich aus der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit zu stehlen. Doch leider nicht nur in Hinsicht auf die öffentliche Popularität, sondern auch bei uns Aktiven. Echtes Engagement könnte mittlerweile mit Gold aufgewogen werden. Es sollte sich jeder die Frage stellen, wieviel er kriegt von seinem Sport und seinem Verein und wieviel er denn eigentlich zurückgibt (außer dem meist kleinen Jahresmitgliedsbeitrag). Auch hier gibt es praktisch eine Generationsschuld.

  2. Hab da mal eine Frage,
    kann mir bitte jemand verraten, wann sich der Schachverein aus Oelsnitz aufgelöst hat und wie der genaue Name dieses Vereins war?

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